Bildergalerie: Historische Beispiele zu verschiedenen Schriftarten
Die vier Schriften meiner Seite
Die japanische Schrift hat sich wie praktisch alle anderen Schriften natürlich über mehrere Stufen
entwickelt. Ein Unterschied besteht darin, dass die Kan-Ji die Zeichen aus China sind und somit die japanische
Schrift ihren Ursprung und sehr viel ihrer Entwicklung in China vollzogen hat. Aber dies ist
für die Entwicklung der Schriftausprägungen eher zweitrangig.
Beginnend entstammen die Kanji aus Abbildern von realen Gegenständen und Handlungen des Lebens und unser
Umwelt. Diese wurden auf Stein gemalt, darin eingeschlagen, in Holz geschnitzt oder Knochen geritzt. Mich
persönlich interessiert die japanische Schrift ab dem Zeitpunkt, da sie mit Tusche auf Papier geschrieben
wurde. Die zeitlich früheste Stufe ist dabei die Kanzleischrift, die der letzten Stufe - dem Kaisho - erstaunlich
ähnlich ist. Die Erfahrungsebene Kanzleischrift zu schreiben, habe ich noch nicht erreicht. Deshalb finden Sie
auf meiner Seite keine eigenen Arbeiten in Kanzleischrift.
Nach der Kanzleischrift haben sich in der Heian-Zeit dann parallel die drei Schriftarten Kaisho, die
gerade Druckschrift, Gyosho, die halbkursive Schreibschrift, und Sosho, die stark vereinfachende
Kursivschrift, die am ehestens mit unserer Stenographie zu vergleichen wäre, entwickelt. Alle diese drei Schriften sind
ikonisch, das heisst sie zeigen Bilder die mehr oder weniger stark abstrahiert das Beschriebene darstellen
sollen. Einfach ausgedrückt, sollte man beim Anblick erkennen, um was es sich handelt. Wie es ausgesprochen
wird ist im Zeichen nicht erkennbar und muss auswendig gelernt werden.
Parallel zu den Schriftzeichen der Kanji hat sich das Silbenalphabet der Kana entwickelt. Diese Schrift
ist wie unser Alphabet phronetisch, das heisst lautbasiert. Wie bei unseren Worten weiss man beim Lesen genau,
wie man es ausspricht. Die Bedeutung des gelesenen Klanggebildes muss aber auswendig gelernt werden.
Kaisho - gerade Druckschrift
Beginnt man das Studium der Kalligraphie, so ist der Einstieg die neutralste Form aller Schreibstile. Kaisho,
die Druckschrift, hat ihre Entsprechung weitgehend in unserer Blockschrift. Dieser Stil ist sehr gerade, die
einzelnen Pinselstriche sind meist getrennt und man hat vor allem sehr klar gesetzte Anfangspunkte und entweder
ebenso definiert gesetzte Endpunkte einer Linie oder ein definiertes spitzes Auslaufen einer Linie. Gerade
dies Trennung erlaubt es ein Zeichen in verschiedene Teile bis hinunter zu den einzelnen Pinselstrichen
aufzuteilen und dabei entweder zwischen zwei Strichen zu pausieren oder bei verbundenen Strichen in den
Richtungswechseln und Verbindungsstellen kurz zu verweilen. Damit ist Kaisho die erste und eine gute Wahl
für Anfänger.
Kaisho ist auch deshalb für das Verstehen der Kalligraphie so wichtig, weil man den Pinsel überwiegend in einer
Richtung hält und sich dessen Haltung und Ausrichtung während des einzelnen Elements nicht verändern.
So lernt man die eminent wichtige
Kontrolle und Haltung des Pinsels. In der asiatischen Schrift und Malerei werden Pinsel viel seltener
gezogen oder geschleppt als in der westlichen Malerei. Stattdessen werden sie seitlich geführt
und sogar in das Papier hineingepresst, was anfangs eine deutliche Überwindung erfordert, denn man meint dem
Pinsel damit zerstörerische Gewalt anzutun. Aber diese Techniken braucht man, um die
charakteristischen Anfangs- und Endpunkte von Strichen zu erreichen. Oder man presst den Pinsel in einem
Richtungswendepunkt in das Papier um dann mit Hilfe der sich in den Pinselhaaren aufbauenden Spannung
den Pinselstrich wie durch eine gespannte Feder in eine gewünschte andere Richtung umspringen zu lassen.
Kaisho kann man in Anlehnung an die Erklärung der Vorseite gut Malen. Auch ist es prinzipiell möglich ein
halbwegs ordentliches Zeichen zustande zu bringen, wenn man sich in der Strichreihenfolge vertut. Vermeiden
sollte man das aber trotzdem, denn auch bei den scheinbar beliebig aus Einzelelementen zusammensetzbaren
Druckschriftzeichen ist die Zeichenreihenfolge sehr wichtig um Geometrie und Proportionen des Zeichens
einzuhalten.
Kaisho wird mit seiner grafischen und geometrischen Struktur von nicht Shodo-Schreibenden oft bevorzugt,
denn es hat eine besondere Exotik verglichen mit westlichen Schriften und man assoziert es am meisten mit
der japanischen Kultur. Letzteres liegt daran, dass die geschriebene Druckschrift natürlich die größte Nähe
zu den Schrifttypen gedruckter japanischer Texte hat, und dass der Stil Kaisho in Japan von den Menschen
umfassend beherrscht und geschrieben wird.
Man sollte sich von der Popularität von Kaisho nicht irritieren lassen und glauben, dies sei ein einfacher
Zeichenstil. Kaisho wird am Anfang der Laufbahn der eigenen Kalligraphie-Karriere gelernt und sollte auch sehr
intensiv und lange praktiziert werden. Dies liegt vor allem daran, dass man im strikten Stil von Kaisho
das präzise Halten und Führen des Pinsels, das Beschleunigen, Stoppen und Verweilen und die korrekte
Atemtechnik und Körperhaltung erlernt und verinnerlicht. Ohne diese Grundkenntnisse zu beherrschen, sollte
man nicht zu fliessenderen und freieren Techniken wie Gyosho oder gar Sosho übergehen.
Vom Selbststudium des Kaisho kann ich nur abraten. Die Techniken den Pinsel zu halten, zu führen, wie man
sitzt und atmet, dies alles ist elementar wichtig, um sich Kalligraphie überhaupt erst zu erschliessen. Und
diese Techniken sind oft so weit von unseren westlichen Bewegungsabläufen weg, dass man kaum eine Chance hat diese
ohne erfahrene Anleitung zu erlernen. Haben sich falsche Techniken aber erst etabliert, so ist es ein harter
und frustrierender Weg diese wieder auszumerzen.
Kaisho profitiert von kurzen und nicht zu weichen Pinseln. Dabei ist es besonders am Anfang wichtig, dass
die Pinsel die Spitze sehr präzise halten und diese auch nach einem starken Druck wieder zusammenläuft. Bei der
Tusche sollte man eher dichtere, zähe Tuschen reiben, denn dünne Tuschen können bei den Richtungswechseln
und längeren Verweilphasen des Pinsels auf dem Papier extrem stark auseinanderlaufen und Flecken machen.
Beim Papier sind Versionen mit mittlerer Sauggeschwindigkeit und reduziertem Fliessen nützlich. Hier findet
man bei japanischen Papieren gerne ein "modernes Schummeln": Etliche auch hochwertige Papiere sind nicht mehr
rein traditionell hergestellt sondern beschichtet, so dass die Tusche auch bei bedächtiger Pinselführung
präzise Ansätze, Ränder und Ausläufer hat. Das sieht fantastisch aus, aber wenn man nur auf solchem Papier
lernt und dann zu einem authentischen und ungebremst saugenden Papier wechselt, sieht man sich mit einer
kaum hand zu habenden Kleckserei konfrontiert.
Und eines ist Kaisho ganz sicher nicht - langweilig. Es gibt kompakte Stile, sich nach oben oder unten öffnende,
runde und kantige Varianten oder sogar eine mit einer Art "Serifen" überzeichnete Form, die an Haltepunkten und
Richtungswechseln dominante Tropfen und Ausläufer bekommt.
Gyosho - die halbkursive Schreibschrift
Die Ruhe und den Luxus über jeden Strich eines Zeichens nachdenken zu können hat man bei Gyosho, der
Halbkursivschrift, nicht mehr. Gyosho ist mit unserer Schreibschrift vergleichbar und äquivalent zeichnet
sich dieser Stil dadurch aus, dass man einzelne Striche miteinander verbindet oder ihre Anfangs- und Endpunkte
auf den Vorgänger und Nachfolgerstrich ausrichtet. Gyosho ist somit runder und weicher als Kaisho, es
hat nicht mehr das grafische, geometrische Aussehen der Druckschrift. Es finden sich natürlich unterschiedlich starke
Ausprägungen von nur einer leichten, weicheren Dynamik in Anfangs- und Endpunkten bis hin zur
Verbindung mehrerer Pinselstriche, die in Kaisho noch getrennt waren.
In Gyosho ist das Beherrschen der Strichreihenfolge ein absolutes Muss, denn sonst kann man die einzelnen Segmente nicht
mehr korrekt auf einander ausrichten oder sie verbinden. Dabei werden nicht selten einzelne Striche des
Kaisho-Zeichens zusammengefasst oder sie verschwinden im Rahmen der Vereinfachung. Die Ablaufrichtung
bzw. Reihenfolge der Striche bleibt bis auf wenige Ausnahmen identisch mit Kaisho.
Gyosho findet sich im japanischen Alltag deutlich seltener als Kaisho. Man verwendet es gerne in
persönlichen Briefen und in anderen traditionelleren Schriftdarstellungen, wie
im Vor- und Abspann von Filmen, auf handgeschriebenen Speisekarten oder Werbetafeln. Gyosho zu lesen ist für
die meisten Japaner kein Problem, lernt man Japanisch als Fremdsprache stellt es einen jedoch oft vor unangenehme
Anforderungen. Dabei darf man nicht vernachlässigen, dass in der modernen, computerorientierten Zeit
diese Schreibschrift auch in Japan von zunehmend weniger Menschen geschrieben werden kann. Im ersten Moment
mag dies verwundern, doch in unserer Kultur verlieren dank Computertastatur, Auto-Fehlerkorrektur oder
Wortergänzung immer mehr Menschen die Fähigkeit der händischen Schreibschrift egal ob westlich oder östlich.
Können Sie noch mit einem Füller lesbar zusammenhängend schreiben?
Gyosho ist eine fortgeschrittene Stufe in der Kalligraphie. Ohne die oben beschriebene Erfahrung in den
grundlegenlegenden Maltechniken des Kaisho sollte man nicht den Schritt gehen, diese strengeren Regeln
teilweise bewusst aufzulösen und zu erweitern. Wie Kaisho sollte man auch Gyosho unter der Anleitung eines
erfahrenen Lehrers lernen.
Für die Halbkursivschrift kann man längere und auch weichere Pinsel verwenden. Ebenso lohnt sich der Schritt
zu einem etwas fliessenderen Papier. Das heisst nicht, dass Gyosho keine scharfen Grenzen der Tusche braucht
und diese beliebig fliessen darf. Vielmehr ist es bei diesem anspruchsvolleren Stil durchaus an der Zeit,
dass man sich der Herausferderung stellt nicht mehr langsam mit dem Pinsel zu malen, was ein stark saugendes
und fliessendes Papier
sofort mit Ausbluten quittiert. Sehr nützlich sind elastische Pinsel, deren Spitzen bei Drehen und Pressen
springen und so die Verbindungsdetails und Richtungswechsel von Strichen schön unterstützen.
Gyosho wendet sich meiner Ansicht nach an den anspruchsvolleren Betrachter. Hat man mit der japanischen Schrift
bzw. dem Schreiben selbst wenig Erfahrung, so wirkt das statisch Stilistische des Kaisho oft beeindruckender. Im
halbkursiven Gyosho zeigt sich dagegen die Dynamik der Bewegung und Pinselführung, es ist lebendiger.
Sosho - die kursive Schnellschrift
War Gyosho vor allem eine fliessendere und vereinfachende Entwicklung des Kaisho, so ist die
Kursivschrift Sosho keine Vereinfachung von Gyosho der Halbkursivschrift. Tatsächlich hat
sich Sosho eigenständig und parallel zu Kaisho und Gyosho aus den im 6. Jahrhundert aus China erhaltenen
Zeichen entwickelt. Die Eigenstänndigkeit erkennt man
daran, dass in Sosho nicht nur die Strichzahl erheblich reduziert ist, sondern die Strichreihenfolgen oft
deutlich abweichen bzw. der Fluß des Zeichens insgesamt einen anderen Verlauf nimmt als in Kaisho und Gyosho.
Kann man ein Halbkursivzeichen beim Lesen noch relativ gut aus dem Druckschriftzeichen ableiten und es somit
erkennen, so hilft bei vielen Sosho-Kanji nur das reine Auswendiglernen. Dies ist auch der Grund dafür, dass
die wenigsten Japaner heute noch einen Text in Sosho lesen können. Dies ist umso bedauerlicher, als dass
alte Bücher und Holzdrucke aus der Edo- und Meiji-Zeit oft in Sosho gedruckt sind. Vielleicht liegt es auch
daran, dass mit dem derzeitig stattfindenden Generationenwechsel sehr viele schöne alte Holzdruckbücher der
letzten vierhundert Jahre aus Japan auf ebay verkauft werden. Glücklicherweise gibt es in Japan etliche
Händler, die die Funde der Entrümpelungen von in den Altersitz gegangenen oder verstorbenen Japanern aufkaufen
und im Internet dem westlichen Markt zugänglich machen. Einige dieser alten Werke können Sie auf meiner Seite
Inspirationen ansehen.
Sosho wendet sich an weiter fortgeschrittene Kalligraphen, die bereits ihre Erfahrungen in Druckschrift und
Halbkursiv gesammelt haben. Es verlangt einen sehr dynamischen Schreibstil und viel Gefühl für den Wechsel von
extrem feinem Kontakt der vordersten Pinselspitze hin zu breiten druckvollen Stellen. Die Geschwindigkeit der
Pinselführung bestimmt viele Strichwirkungen, aber man muss die Techniken routiniert beherschen, zum Nachdenken
während des Schreibens ist keine Zeit.
Für Sosho eignen sich sich weichere, schlankere und auch längere Pinsel. Sie sollten elastisch sein und die
Spitze gut ausformen.
Je nach Papier und der eigenen Geschwindigkeit kann man dicke Tuschen für langsameres Schreiben und dünne für
schnelleres verwenden. Beherscht man die schnelle Pinselführung und steuert somit die Menge der Tusche, die
aus dem Pinsel fliessen kann, so spielt die Wahl des Papiers keine so große Rolle mehr. Man kann
tatsächlich auch bei dünnen Tuschen und stark saugendem Papier zwischen scharfen Spitzen und Stellen kreativen
Ausblutens der Tusche variieren.
Für mich ist Sosho deshalb für die Verwendung dünner Blautontuschen aus Kiefernholzruss oder
den getönten O-Cha-Sumi sehr interessant, wie ich sie unter
Was ist Tusche? beschrieben habe. Auch Techniken mit Tonwertverläufen innerhalb des Pinselstrichs, die
man durch partiell unterschiedliches Befüllen des Pinsels mit verschieden dichten Tuschen erhält, gefallen
mir bei Sosho sehr.
Sosho wendet sich an den erfahreneren Sammler und Betrachter von Kalligraphien. Durch seine teils sehr
stark vereinfachten Zeichen wirkt es deutlich weniger geometrisch und bildhaft. Auch vermittelt es gerne den
Eindruck einer eher willkürlichen oder improvisierten Schrift. Um die Dynamik und die enorme Schwierigkeit
eines Zeichens oder Textes in Sosho schätzen zu können braucht es eigene Erfahrung mit dem Schreiben und
mit den verschiedenen Techniken des Shodo. In meinem Umfeld stelle ich oft fest, dass die an sich einfacheren
Bilder geometrischer Kaisho-Zeichen Nichtkalligraphen mehr beeindrucken. Mit den dynamischen Bildern des
Sosho tun sich Menschen oft schwerer, sie erschliessen sich ihre Faszination nicht so leicht. Schreibe ich
jedoch für mich eigene Texte und seien es nur Übungen zu Vokabeln oder Grammatik, dann ist Kaisho ganz nett
anzusehen und Gyosho deutlich dynamischer und motivierender. Aber wenn der Pinsel in einer Folge von Sosho
und Kana über das Papier zu fliegen beginnt, dann entwickelt er sein schönstes Eigenleben.
Kana - die grazile Schrift der Frauen und die eckige der Fremde.
Alle bisher besprochenen Schriften sind ikonische Schriften, sprich es werden Abbilder dargestellt.
Das Studium dieser Schriftzeichen war in der Entwicklungszeit und Frühkultur der japanischen Sprache
hauptsächlich den Gelehrten und Mönchen vorenthalten. Parallel
entwickelte sich ein phronetisches Silbenalphabet, welches von den Damen am Hofe gepflegt wurde. Dieses
Silbenalphabet heisst Hiragana und zeichnet sich durch einen weichen, dynamischen Charakter
aus. Es lebt davon, dass man den Pinsel fliessend aufsetzen, ihn beschleunigen und bewusst verzögern kann.
Das Variieren des Pinseldruckes erzeugt den Wechsel zwischen dünnen und dicken Bereichen besonders in den
Bögen. Hiragana gilt bezüglich des Erlernens der japanischen Sprache als Einstiegsschrift, die Kinder im
Vorschulalter erlernen und die sich als Erklärungshilfe oft in Schultexten oder alten Schriften neben den
Kanji befindet. Kennt man ein Kanji noch nicht, so versteht man über die Kana dessen Aussprache und tut sich
leichter.
In der Kalligraphie ist Hiragana keineswegs eine Einsteigerschrift, denn die oben beschriebenen Fertigkeiten
sind durchaus anspruchsvoll. Man lernt Hiragana deshalb in der Regel nach den Kanji. Auch die Hiragana gibt es
in verschiedenen Ausprägungen. Moderne Formen, alte Formen und dann in der schwierigsten Stufe als so genannte
Grasschrift, die einzelne Zeichen miteinander verbindet.
Von den ursprünglich 51 Basiskana verwendet man heute noch 46, die für das moderne Japanisch ausreichen. Für alte
japanische Texte und Gedichte, wie das berühmte I-Ro-Ha Gedicht, sollte man jedoch auf den gesamten Satz
zurückgreifen können. Hinzu kommen 25 Abwandlungen mit Doppelstrichen oder Ringen, die z.B aus einem harten Ka
ein weiches Ga machen oder aus einem weichen Fu ein hartes Pu. Aus der Kombination verschiedener Kana können
weitere Sondersilben gebildet werden, bei denen das zweite Kana klein geschrieben wird. Aus einem
grossen Shi und einem kleinen Ya wird dann die Kombinationssilbe Sha.
Die zweite Gruppe der Kana sind die Katakana. Sie wurden nicht von Frauen als Alternative für
die kryptischen Kanji entwickelt, sondern von Männern. Ihr bildlicher Character ist sehr eckig und akzentuiert.
In japanischen Wörterbüchern werden Katakana benutzt, um die chinesische Aussprache eines Zeichens - die
On-Lesung - klanglich zu beschreiben. Für die japanische Aussprache eines Zeichens - die Kun-Lesung -
verwendet man Hiragana.
Heute werden Katakana für die Darstellung von Fremdwörtern und Namen von Nichtjapanern benutzt. Der wichtigste
erste Kontakt eines westlichen Kalligraphen mit Katakana geschieht spätestens dann, wenn er lernt seinen
Namenszug in Katakana neben seine Arbeiten zu setzen.
In einem persönlichen Lern- und Schreibprojekt übe ich die verschiedenen Kanji in je vier Schreibstilen. Bilder und mehr Informationen hierzu finden Sie unter PKP - Personal Kanji Project.