Grundlagen zu Techniken und Arbeitsmaterialen in der Kalligraphie

Fude - der Pinsel

Die Pinselqualität - doch nur eine Frage der Haarsorte?


Die obige Frage soll provozieren, denn natürlich reicht es bei weitem nicht aus, zu glauben die Haarsorte würde alle Fragen und Merkmale zu einem der wichtigsten Werkzeuge in der Kalligraphie - dem Pinsel - beantworten können.

In den vorangehenden Seiten habe ich Ihnen die Vielfalt erklärt, die sich bei Reibesteinen, Suzuri, und Tuschen, Sumi, bietet. Bereits hier können Sie mit verschiedenen Geräten sehr unterschiedliche Eigenschaften und Charakteristiken beim Malen selbst und beim Benutzen der Arbeitsgeräte erleben. Der Spielraum der Eigenschaften ist bei Pinseln insgesamt am größten und auch am komplexesten. So kann man bei Tusche relativ leicht nach Qualität, Tonwertdifferenzierung, Farbton und Reibeverhalten unterscheiden und so gute und schlechte Tuschen für sich finden. Meine Erfahrungen zu Pinseln habe ich im Laufe der letzten Jahre gesammelt, indem ich mittlerweile ca. 150 verschiedene Modelle erworben und ausführlich selbst geschrieben habe. Hier können Sie gerne einige der Ergebnisse lesen:

Das folgende Bild soll Ihnen einen Eindruck davon geben, wie ich meine Erfahrungen zu Pinseln gesammelt habe. Es zeigt nur einen Ausschnitt der verschiedenen Pinsel, welche ich im Laufe des letzten Jahres importiert und getestet habe. Aus den Erfahrungen zu diesen Pinseln, dem Austausch mit anderen Kalligraphen und aus Gesprächen mit den Herstellern habe ich Ihnen hier zusammengestellt.

Pinsel muss man Testen oder sich für seinen Bedarf beraten lassen


Das einzig zuverlässig vorhersagbare bei Pinseln ist die Unverhersagbarkeit seiner Eigenschaften

Was ich im Laufe von jahrelangem Testen von Pinseln gelernt habe, ist die bemerkenswerte Unsicherheit die qualitativen Eigenschaften eines Pinsels und seine Vorzüge und Nachteile für bestimmte Schreibstile vorab einzuschätzen, ohne dass man ihn ausprobiert hat. Hier spielt der Preis eines Pinsels auch keine große Rolle. Aus diesem Grund werden Sie in meinen Erklärungen keine generellen Vorabempfehlungen zu Pinselarten oder Haarsorten bekommen, sondern allenfalls Tendenzen, bei welchen Pinseltypen bestimmte Eigenschaften eher zu erwarten sind. Wenn Sie ihre persönlichen Vorlieben beim Malen kennen oder einen neuen Stil ausprobieren wollen, rate ich Ihnen sich an meinen konkreten Empfehlungen zu einzelnen getesteten Pinselmodellen zu orientieren.

Die Haarsorte der Pinsel spielt bei Freunden und anderen Kalligrafen oder Malern stets eine große Rolle und sehr oft höre ich Aussagen wie "weisse Ziegenhaare sind weich und elastisch" oder "braune Marder oder Eichhörnchenhaare sind die Besten". Gerne wird die Haarlänge der Pinsel herangezogen, z. B. nach der Erfahrung "kurze Pinselhaare halten die Spitze besser".

Ich arbeite an meiner Seite. Mehr zu Pinseln werden Sie hier bald lesen.



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